Der Körper verwirklicht den Menschen und seine Ideen in dem vom Menschen wahrnehmbaren Raum

1. Wieviel Körper braucht der Mensch?

- Unsere Interpretation.

1.1 Körper Mensch Geist

Was braucht der Mensch um ‘Mensch´ zu sein? Wieviel Körper, wieviel Nicht - Körperliches bedarf es um ihn zu definieren? Ist ein Körper überhaupt notwendig, um das zu bilden, was wir als Mensch betrachten? Zur Klärung des Sachverhaltes lassen wir uns auf folgendes Gedankenspiel ein: Würden wir den Geist des Menschen, also die Fähigkeit zur kreativen Idee, vom Körper, also von der Materie, vollkommen lösen, so stände diese als Idee Mensch unsichtbar, mit den dem Menschen zur Verfügung stehenden Sinnen nicht wahrnehmbar, wie ein reiner Gedanke im Raum. In der dreidimensionalen, materiellen Welt, die wir als unseren Raum definieren, erzeugt ein lediglich als reiner Gedanke vorhandener Mensch allerdings keine Konsequenzen. Denn nach unserer bisherigen Wahrnehmung ist es so, daß die Idee selber keine Idee hervorbringt, also ohne Materie zu keinem eigenen Leben fähig ist, daß jede Idee als Ausgangspunkt der Materie bedarf und wiederum erst durch Ausbildung in Materie ihren Niederschlag erfährt. Somit hat Materie und als solche auch der Körper den Sinn, sich selber sowie der Idee ‘Mensch´ Gestalt zu geben, sie im hier und jetzt zu verwirklichen.





1.2 Störungen im Fluß von Geist und Körper

Reicht das Ausdrucksvermögen trotz eventueller Zuhilfenahme sowohl belebter als auch unbelebter Materie nicht aus, wird der Mensch unausgeglichen und unzufrieden, was im Extremfall bis zur Krankheit führen kann.

Der Mensch braucht so viel Körper, wie er Geist und Ideen verkörpern kann und will.

Ist das geistige Ausdrucksvermögen geringer als die zur Verfügung stehende Materie, füllt der Mensch also seinen Körper nicht aus, wirkt er unbeholfen und weiß nichts mit sich anzufangen. Auch hier können Krankheiten entstehen. In beiden Fällen wirkt der Mensch unharmonisch und füllt sein Potential nicht aus. Da, wo der menschliche Geist sich über seine verfügbare Materie voll ausdrücken kann, wächst er zur Persönlichkeit heran. Folglich lautet die Antwort, daß der Mensch so viel Körper braucht, daß er die Möglichkeit hat, so viel Geist und Ideen auszudrücken und aufzunehmen, wie er will und kann.





1.3 Ja, und wieviel Körper brauche ich ? – eine elementare Frage der Persönlichkeitsbildung

Das persönlichkeitsbildende Zusammenspiel von Körper und Geist muß jeder für sich individuell herausfinden. Jedem obliegt somit die Hauptverantwortung für persönliche Lebensgestaltung und für sein Ausdrucksvermögen selbst, wobei die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sich fördernd oder hemmend auswirken können. Sind nun die Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft geeignet, den Menschen entsprechend zu initiieren? Können Krankheiten, die sich aus der Unausgeglichenheit von Körper und Geist ergeben, in unserem Gesundheitssystem bewältigt werden? Wie sähe denn eine Möglichkeit aus, die jeden Menschen fördert herauszufinden, wieviel Körper er für ein gesundes Zusammenspiel zwischen Körper und Geist braucht? Welche Ideen müssten sich konkret städtebaulich und architektonisch, aber auch administrativ niederschlagen, um den Gesundungsprozeß als Persönlichkeitsbildung zu ermöglichen bzw. zu verbessern? Dies herauszufinden soll Ziel dieser Studienarbeit sein.

Muß sich architektonisch / städtebaulich etwas ändern, damit jeder Mensch sein gesundes Zusammenspiel zwischen Körper und Geist herausfinden kann? Wenn ja, was und wie?